Komponenten Filtern

In der Ansicht Filtern können Sie Komponenten filtern, indem Sie sie einschließen, ausschließen oder ignorieren. Die gleiche Filterfunktionalität ist vielen Regelparametern sowie in den Ansichten Auswertung und Klassifizierung integriert. Die Ansicht Filtern ist eine zusätzliche Ansicht und kann zu jedem Layout hinzugefügt werden.
Mit der Filter-Funktion in Solibri kann man sehr genau nach Komponenten mit bestimmten Werten für Eigenschaften filtern und sich dabei auf alle Eigenschaften und Werte die vorhanden sind beziehen.

Das Filtern ist von entscheidender Bedeutung für die optimale Ausführung von Klassifizierungen, Auswertungen und Regeln. Die Filterung ermöglicht es, die die Regel, Klassifikation oder Auswertung nur auf die Komponenten zu konzentrieren, die erforderlich sind und im Filter ausgewählt wurden. Wenn Sie beispielsweise prüfen möchten, ob bestimmte Komponenten in einem Modell den Mindestanforderungen entsprechen, sollte ein Filter auf die Regel angewendet werden, um sicherzustellen, dass nur die relevanten Komponenten in die Regel aufgenommen werden (und das geht mit der Filter-Funktion sehr spezifisch anhand der Werte und Eigenschaften der Komponenten).

HINWEIS

Wenn die Komponentenklasse die gleiche ist, funktionieren die nach der ersten Zeile hinzugefügten Zeilen als zusätzlicher Filter, welche den ersten Filter genauer definieren.

TIPP
Sie können die Funktionen des Auswahlkorbs verwenden, um zu prüfen, ob Ihr Filter richtig funktioniert.

Filteransicht und -funktionalität

Das Filtern ist in Solibri so wichtig, dass die Filter-Funktion in den meisten Regelparametern (fast alle Regeln, bis auf wenige Ausnahmen) und den Einstellungen für die Auswertung sowie Klassifizierung vorkommt. Die Ansicht Filter ist eine zusätzliche Ansicht und kann zu jedem Layout hinzugefügt werden.

Filter-Ansicht

Filter integriert in Klassifikations-Einstellungen


Filter integriert in Auswertungsdefinition-Einstellungen


Filter integriert in Regeln (oftmals auch mehrmals - dabei ist es wichtig was über der Filterfunktion steht, denn das muss dort eingestellt werden)
3 Beispiele
Regel #1


Regel #230


Regel #222


Wie funktioniert das Filtern in Solibri

Beachten Sie folgendes:

  • Die Zeilenreihenfolge in Filtern spielt keine Rolle.
  • Wenn Sie die Zeilen gleicher Komponententypen über- und untereinander halten, ist es einfacher, den Überblick zu behalten, wie diese Komponententypen gefiltert werden. Wenn Sie die Zeilen neu anordnen möchten, können Sie die Pfeil-Schaltflächen benutzen: 
  • Ausschlussfilter haben Vorrang vor Einschlussfilter. Für alle Komponenten, für die ein Filter mit dem Status „Ausschließen“ übereinstimmt, werden diese Komponenten ausgeschlossen, egal wie viele Filter mit dem Status „Einschließen“ mit den Komponenten übereinstimmen.
  • Zwischen den Filter-Zeilen steht immer ein UND-Operator. Das heißt Solibri filtert immer nach allen Komponenten, die mit den Filter-Reihen übereinstimmen.
  • Ausschlussfilter verwenden ebenfalls immer einen UND-Operator.
  • Ignorieren-Filter haben keinen Einfluss darauf, welche Komponenten ein- oder ausgeschlossen werden. Der Zweck eines Filters mit dem Status „Ignorieren“ besteht darin, die Filterzeile vorübergehend zu deaktivieren, anstatt sie zu löschen. Dies ist z. B. praktisch, wenn Sie experimentieren, indem Sie Filter ein- oder ausschalten, um zu sehen, was passt, oder wenn ein Filter später einfach spontan ein- oder ausgeschaltet werden soll.
  • In Solibri v9.13.4 und neuer können Sie Zeilen zwischen Filtern kopieren, ausschneiden und einfügen. Sie können auch mehrere Zeilen auswählen, die Sie kopieren/ausschneiden möchten. Das Einfügen dieser Filter-Zeilen funktioniert übergreifend über all, wo der Filter integriert ist (also in der Filter Ansicht, Klassifikations-Einstellungen, Regeln und der Auswertungsdefinition). Das Menü zum Ausschneiden, Kopieren oder Einfügen, rufen Sie über Rechtsklick auf eine (oder mehrere ausgewählte) Filter-Zeile auf:

So fügen Sie einen neuen Filter hinzu:

  1. Verwenden Sie "Einen neuen Filter hinzufügen": 
  2. Status: Wählen Sie Einschließen, Ausschließen oder Ignorieren aus dem Dropdown-Menü (kann nachträglich noch jederzeit geändert werden).

  3. Komponente: Wählen Sie eine Komponente aus, nach der Sie filtern möchten. Um die vollständige Liste der Komponenten anzuzeigen, klicken Sie auf die Zeile und anschließend auf die 3 Punkte (rechts in der Spalte). Um alle Komponenten zu filtern, unabhängig des Komponententyps, verwenden Sie Beliebige.


    TIPP
    Komponenten wie z. B. Bauteile, Vorhangfassaden, Treppen und Dächer haben oft eine direkte dekompositorische Beziehung zu ihren Unterkomponenten wie z.B. Balken, Träger, Blechen, Treppen, Decken, Geländer, Dächer. Wenn jede Komponente für sich betrachtet wird, werden sowohl die Baugruppe als auch die Teilkomponenten in Regeln geprüft und in der Auswertung aufgelistet. Dies kann zu einer doppelten Zählung von Probleme und Komponenten führen.
    In der Filterparametertabelle kann ein Einschlussfilter die Komponenten auf diejenigen beschränken, die eine leere umgekehrte Dekompositionsbeziehung haben, oder ein Ausschlussfilter kann diejenigen ausschließen, die keine leere umgekehrte Dekompositionsbeziehung haben (das heißt keine Einzelteile). Dies kann zu weniger Ergebnissen bei der Überprüfung und zu weniger Komponenten in der Auswertung führen, da die übergeordneten/zusammengesetzten Komponenten und nicht die Teilkomponenten verglichen werden.
    Alternativ kann ein Einschlussfilter die Komponenten auf diejenigen beschränken, die eine direkte dekompositorische Beziehung haben, oder ein Ausschlussfilter kann diejenigen ausschließen, die keine direkte dekompositorische Beziehung haben. Dies kann zu detaillierteren Ergebnissen und gemeldeten Komponenten führen, da die vielen Teilkomponenten, aus denen Baugruppen bestehen, verglichen werden und nicht nur die einzelnen Baugruppen, aus denen die Komponenten bestehen.
  4. Eigenschaft: Wählen Sie die Komponenteneigenschaft aus. Standardmäßig enthält die Dropdown-Liste Eigenschaften aus der Ansicht Information und den Eigenschaftengruppen Identifikation, Position und Mengen (alphabetisch gelistet).
     
    Wenn Sie eine andere Eigenschaft aus einer anderen Eigenschaftengruppe oder einem Eigenschaftensatz (Pset) auswählen möchten, klicken Sie auf die drei Punkte (rechts in der Spalte Eigenschaft). Es öffnet sich ein Dialogfenster.
     
    Wählen Sie eine Eigenschaftsgruppe und Eigenschaft aus. Wenn Sie ein Eigenschaftenset auswählen, wählen Sie den Eigenschaftensetname, den Namen der Eigenschaft und das Format (ist normalerweise automatisch richtig von Solibri ausgewählt, kann aber manuell angepasst werden) aus und klicken anschließend auf OK.

    TIPP
    Eigenschaftensätze sind die blauen Registerkarten (welche den Komponenten in der IFC-Datei angehängt sind), aus der Informations-Ansicht.
  5. Funktion: Wählen Sie eine Funktion aus dem Dropdown-Menü aus. Die Funktion ist abhängig vom Format (Text, Zahl usw.) der Eigenschaft.
    Bei einem Text-Format:

    Bei einem Zahlen-Format:
  6. Wert: Bei einer Text-Funktion, doppelklicken Sie auf die Spalte Wert. Es werden Ihnen vorhandene Werte der ausgewählten Eigenschaft vorgeschlagen (wenn Sie z.F. "Einer von" oder "Keiner von" als Funktion ausgewählt haben) oder Sie geben direkt einen Wert Ihrer Wahl ein (wenn Sie eine der anderen Funktionen ausgewählt haben). Wählen Sie einen oder mehrere Werte (geht nur bei der Funktion "Einer von" und "Keiner von") und bearbeiten Sie diesen/diese Wert/e ggf. anschließend. Klicken Sie zum Bestätigen auf OK.


TIPP

Wenn Sie weitere Elemente in die Liste aufnehmen möchten, können Sie mit gedrückter Shift-Taste mehrere Werte hinzuzufügen. Anschließend können Sie die nicht benötigten Werte wieder entfernen oder bearbeiten (geht nur bei der Funktion "Einer von" und "Keiner von").

Sollten Sie eine Zahlen-Funktion ausgewählt haben, müssen sie den Wert händisch mit Angabe der Maßeinheit eintippen (ohne Maßeinheitsangebe übernimmt Solibri automatisch das, was Sie in den Einheits-Einstellungen ausgewählt haben).

Sie können Komponentenfilter speichern und an anderen Stellen im aktuellen Solibri-Projekt oder einem komplett neuen Solibri-Projekt wieder öffnen und verwenden. Das hilft z.B., wenn Sie dieselben Filter für Regeln, Auswertungen oder Klassifikationen verwenden wollen. Wenn Sie den Filter zur weiteren Verwendung speichern möchten, klicken Sie auf folgendes Symbol:

Es öffnet sich ein Dialogfenster. Standardmäßig werden die Filter im Ordner „Filter“ des lokal gespeicherten Solibri-Ordners gespeichert (Windows: (C:) > Benutzer > Öffentlich > Solibri > SOLIBRI | Mac: Applications > Solibri). Sie können die Filter aber natürlich an jedem beliebigen anderen Ort auf Ihrem Rechner, einem Server oder einem externen Speichermedium speichern. Benennen Sie den Filter und klicken Sie auf Speichern.


HINWEIS

Öffnen Sie einen bereits gespeicherten Filters, ersetzen Sie den zuvor eingestellten Filter, d. h. die Filterwerte werden nicht zu den bereits konfigurierten Werte hinzugefügt.

TIPP

Sie können die Auswahlkorb-Symbole verwenden, um zu prüfen, ob Ihr Filter richtig funktionieren, indem Sie sie dem Auswahlkorb zuweisen. Dadurch werden die Komponenten die gefiltert werden in der 3D-Ansicht angezeigt. Wird nichts ausgewählt und angezeigt, funktioniert Ihr eingestellter Filter nicht (die Komponenten mit den ausgewählten Eigenschaften und Werten gibt es nicht im Modell).

In Solibri v9.13.6 und neuer: Hinzufügen eines neuen Filters per Drag & Drop

Sie können Komponenten- und Containereigenschaften aus der Informations-Ansicht in eine beliebige Filtertabelle ziehen, um Filterzeilen zu erstellen. Dabei können Sie diese Komponenteneigenschaft über all, wo die Filterfunktion integriert hin ziehen, also in die Ansicht Filter, den Klassifikationen und Filter in Regelparametern (nur in die Auswertungsdefinition funktioniert nicht). Die Ansicht wird hervorgehoben und eine blaue horizontale Linie erscheint, die die genaue Ablageposition anzeigt


In Solibri v9.13.6 und neuer: Hinzufügen eines neuen Filters aus der Informations-Ansicht

Das Hinzufügen von Filterzeilen kann auch durch einen Rechtsklick (auf eine Eigenschaft in der Informations-Ansicht) auf die Option Zur Filterung hinzufügen erfolgen.